Know your Enemy Apr11

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Know your Enemy

Ein kurzer Seitenblick zu Brooke Johnson offenbart ein paar nette Gedanken zur Motivation von dramatischen Charakteren. Dass sie diese Gedanken im Rahmen einer Runde Dungeons & Dragons entwickelt hat, spricht für ihren Geschmack.

Im Grunde ist die Rede davon, einen Plot aus der Motivation des Bösewichts oder Gegenspielers zu entwickeln, also zunächst deren Geschichte zu erzählen. That’s an important thing to remember – the antagonist of your story doesn’t see themselves that way. They envision themselves as the protagonist. Man entwerfe zunächst also einen Plan, den der Held dann durchkreuzt. Ich hatte an anderer Stelle ja schon einmal davon geschrieben, dass es sicherlich einmal interessant wäre, die Heroika des Protagonisten als Tragödie des Antagonisten zu konzipieren. Dergestalt entwickelte Gegenspieler laufen nämlich weniger Gefahr, zu holzschnittartig am Rande der Lächerlichkeit zu agieren. Captain Chaos oder Professor Totenkopf funktionieren eben nur in Geschichten, wo Sidekicks zwischendurch die Handlung erklären und ihre Sätze mit Heilige Makrele, Batman! beginnen.

Brooke bringt dann auch auf den Punkt, was leider zu häufig vernachlässigt wird: Antagonists are important. They are the negative force that challenges the positive force of the protagonist. Sprich: Die Güteklasse eines Helden erweist sich erst durch die Qualität des Bösewichts. Know your Enemy, gewissermaßen.

Man kann dabei sogar noch einen Schritt weiter gehen, wenn der Gegenspieler kein einzelner Charakter ist, sondern eine Herausforderung, die es zu meistern gilt. Dann ist es sehr wertvoll, diese Macht, die der Held überwinden muss, sehr genau auszudifferenzieren. Sei es nun ein zu lösendes Rätsel, eine gefahrvolle Reise oder die berühmten inneren Dämonen. Und ich bin mir sicher, dass man aus allen drei Dingen auch großartige Abenteuer für Dungeons & Dragons schreiben kann.